Schnittige Wintergärten

Ein Wintergarten bildet die Schnittstelle zwischen dem Haus und dem Garten. Er ist weder innen noch außen, sondern bildet einen Übergangsbereich zwischen der Natur und dem Heim. Das sollte sich möglichst auch architektonisch widerspiegeln. Ein Anspruch den leider nur sehr wenige Wintergärten zufriedenstellend erfüllen können. In der Tat sieht man vorwiegend kalte, starre Glaskästen, die sich auch baulich gegen eine organische Verbindung mit dem Garten sträuben. Abgesehen vom transparenten Glas kann man keine baulichen Übergänge zwischen dem Inneren und dem Äußeren feststellen. Vielmehr wirken die meisten Bauten wie starre Glasbecken, in denen sich die Bewohner wie Fische im Aquarium fühlen müssen.

Die organische Form findet aus pragmatischen Gründen selten Eingang in die Architektur des Wintergartens. Zu kompliziert und zu aufwendig ist ihre Konstruktion. Eine überaus erfreuliche Ausnahme bildet nur das sogenannte Gartencabrio. Mit Hilfe von Holzleimbindern und organisch gebogenen Aluminium-Profilen wurde das Ziel erreicht eine ansprechende Verbindung zwischen Haus und Garten herzustellen. Aber nicht nur das: die vielseitige Konstruktion lässt auch für Dachterrassen oder Balkone problemlos einsetzen. Der besondere Clou ist natürlich das Glas. Herkömmliches mineralisches Glas erlaubt natürlich keine komplizierten Schwingungen. Deswegen wird qualitativ hochwertiges Plexiglas verwendet. Dabei besteht jedes der Glaselemente zwischen den Streben aus zwei Teilen, wodurch in jedem Segment ein ein Zugang in den Garten möglich ist. Im Sommer können alle Segmente auch nach oben hin geöffnet werden um Stauhitze zu vermeiden und das Gefühl zu haben direkt unter dem freien Himmel zu sitzen. Der Fußboden besteht aber zudem aus einem wärmespeicherndem Belag, so dass die Sonnenenergie bis in die Nacht gespeichert wird und eine angenehme Bodentemperatur garantiert.

Das Gartencabrio wird immer beliebter. In ganz Europa findet man inzwischen Gärten mit einer organischen Glasdachkonstruktion.

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