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Das Richtfest – Eine traditioneller Brauch

Rund um das Bauen eines Hauses gibt es viele Bräuche und Riten, doch der wohl bekannteste ist das Richtfest. Schon im Mittelalter feierte man die Erbauung eines Hauses zum Zeitpunkt der Fertigstellung des Dachstuhls. Der traditionelle Anlass des Richtfestes, ist die Segnung des Hauses. Und damit dieser himmlische Segen in alle Wohnräume gelangen kann, muss das Richtfest noch vor der Dachdeckung gefeiert werden.

Dies ist der ursprüngliche Anlass, doch auch nicht religiöse Bauherren sollten dieses Fest feiern, denn damit ehrt er die Handwerker und bedankt sich für die geleistete Arbeit. Wird das Fest vom Bauherren nicht ausgerichtet, dann riskiert er, dass sich die Zimmerleute einen Lohn für seinen Geiz ausdenken. Traditionell wird oftmals zum Strohbesen gegriffen, der heimlich aufgesetzt wird. Dieser zeigt dann auch allen anderen, wie geizig der Bauherr war.

Wen der Bauherr zu seinem Richtfest einlädt, bleibt ihm überlassen, dabei sein sollten aber auf jeden Fall alle Menschen, die sich am Hausbau beteiligt haben. Außerdem gehören Nachbarn und Familie dazu. Auch Freunde sollten das Spektakel nicht verpassen. Wichtig ist aber, dass das Fest am Nachmittag, zur Arbeitszeit der Bauleute veranstaltet wird, weil dieses Fest zum Bauprozess dazu gehört.

Besonderes Symbol des Festes ist der Richtkranz, der von den Zimmerleuten an den Dachstuhl gehängt wird.