Dachmaterialien damals und heute

Dass sich die Materialien für die Dacheindeckung über die Jahre verändert haben, überrascht nicht. Denn auch die Dächer selbst haben sich verändert – die Materialien für die Deckung waren gleichsam gezwungen, nachzuziehen.

Zum Anfang wurden die sogenannten “Pultdächer” aus Ästen errichtet und mit Erde, Grassoden, Rinde oder Heidekraut abgedichtet. So gut es eben ging. Mit den ersten “festen” Häusern konnten sich dann die Dächer über Steinplatten oder Holz als Eindeckung freuen. Die erste größere Innovation kam aber erst später, und zwar mit dem Prinzip der schuppenartig übereinander gelegten Dachbaustoffe aus Steinplatten oder Holzschindeln. Diese Schuppendeckung gab dem Dach Stabilität und erlaubte dem Regenwasser, problemlos abzulaufen.

Vor rund einem Jahrtausend kamen die ersten profilierten Bedachungsstoffe zum Einsatz, etwa in Form der Mönch- und Nonnendeckung. Ebenfalls entstanden zu dieser Zeit die ersten Dachziegel aus Ton und Schiefer. Im 15. Jahrhundert kamen aus Holland Hohl- und S-Pfannen, gute 300 Jahre später die ersten Dachplatten aus Beton, die sich nicht nur industriell fertigen ließen, sondern auch formbeständig und nicht brennbar waren. Seinen Durchbruch konnte der Dachstein aber erst im Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg erfahren. Und zwar mit der maschinell hergestellten “Köpperner Platte” und der “Frankfurter Pfanne“, die ab dem Jahr 1954 vom Band lief. Letztere wurde zum meistverkauften Dachstein Deutschlands. Hersteller Rudolf H. Braas wird es gefreut haben.

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