Fledermäuse unterm Dach

Sie haben keine Lust oder keine Möglichkeit, sich einem Naturschutz- oder einem Fledermaus- Verein anzuschließen? Trotzdem wollen Sie etwas für den Schutz der einheimischen Fledermäuse tun? Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten, wie Sie die empfindlichen Säugetiere schützen können.

Fledermäuse können ohne geeignete Quartiere nicht überleben – selbst, wenn sie genügend Nahrung haben. Wenn Sie Ihnen also Asyl gewähren, ermöglichen Sie Ihr Überleben. Ein Bereich, wo es sich lohnt, selber tätig zu werden, kann das eigene Haus sein. Wussten Sie schon, dass ein Dachboden ein natürliches Sommerquartier für Fledermäuse ist? Die einheimischen Fledertiere fühlen sich unter dem Dach wohl, weil es dort warm, trocken, dunkel und sicher ist. Sie hängen meistens frei am Gebälk oder verkriechen sich zwischen Dachsparren und -latten oder Balken und Mauerwerk.

Wenn Sie möchten, dass Fledermäuse unter Ihrem Dach Unterschlupf finden, müssen Sie auf die Verwendung von giftigen Holzschutzmitteln verzichten. Denn häufig kommen Fledermäuse in Kontakt mit solchen Giften und müssen dann qualvoll sterben.

Eine weitere Voraussetzung für den Fledermausbesuch ist natürlich, dass die Tiere überhaupt Zugang zu Ihrem Dachboden finden. Genau das ist heutzutage immer seltener gegeben: Dachboden werden bei Neubauten oder Renovierungen regelmäßig “dicht gemacht”. Moderne Dachstühle werden oft regendicht gebaut, quasi versiegelt mit modernem Eindeckmaterial. Dies führt dazu, dass Fledermäuse hier keine Zuflucht mehr finden.

Ob es sich in Ihrem Fall nun um einen alten, offenen oder einen neuen, dichten Dachstuhl handelt: Sie haben eine Reihe von Möglichkeiten, den Insektenjägern zu helfen:

Sie können unter Anderem vor den Dach- bzw. Maueröffnungen eine oder mehrere Kammern bauen, die die Untermieter von übrigen Dachboden (aus hygienischen Gründen) abtrennen. Gemeint sind große Holzkästen oder Zwischenwände, die sich dicht an die Dachschräge oder die senkrechte Firstwand anschmiegen. Dabei reicht eine Kammer mit einigen parallel stehenden sägerauhen Holzbrettern oder einem Fledermausbrett völlig aus. Die Kammer sollte mit Katzenstreu ausgestreut und einmal im Jahr geöffnet und gesäubert werden. Daran sei aber noch mal erinnert: Wenn Sie solche Unterschlupfmöglichkeiten für die Tiere unter ihrem Dach installieren möchten, müssen Sie unbedingt beachten, dass das Holz nicht mit giftigen Schutzmitteln behandelt wurde.

Falls der Dachstuhl keine für Fledermäuse geeigneten Öffnungen aufweist, aber dafür einige der üblichen gaubenförmigen Lüftungsziegel, können Sie das Sieb bzw. Gitter in dem Lüftungselement mit einem Steinbohrer oder einer Zange entfernen. Die dabei entstehenden Öffnungen sind für Tauben zu klein, für Fledermäuse aber gerade richtig.

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